Slashwhy will Potentiale und mögliche Wertschöpfung der künstlichen Intelligenz greifbar machen und Möglichkeiten schaffen, diese in den Praxisalltag der Unternehmen zu bringen – ein Leuchtturmprojekt und ein modularer Werkzeugkasten sollen dabei helfen. Dr. Nils Haldenwang, Business Manager Machine Learning, erläutert wie.

Was macht slashwhy und wo liegen die Kernkompetenzen?

Slashwhy ist ein Entwicklungspartner für die Konzeption und Umsetzung individueller Software-Lösungen. Mit 150 Enthusiasten, die für Technologien, Agilität, Digitalisierung und ein angenehmes und produktives Miteinander brennen, lassen wir Visionen Realität werden. Wir sind gut darin, Aufgaben zu lösen, für die es keine fertige Software aus der Schublade gibt. Jeden Tag tun wir Dinge, mit denen wir für unsere Partner Mehrwerte generieren. Dabei haben wir Methoden und Prozesse entwickelt, um genau diese Dinge mit maximaler Effektivität und Effizienz gemeinsam mit unseren Kunden zu tun. slashwhy ist nach einem MBO aus der ehemaligen, 2016 gegründeten SALT AND PEPPER Software GmbH & Co. KG hervorgegangen.

Was ist Ihre Rolle in IIP-Ecosphere?

Im Projekt IIP-Ecosphere sind wir mit unserem Team Machine Learning beteiligt und beschäftigen uns damit, wie wir künstliche Intelligenz in den Praxisalltag deutscher Unternehmen und insbesondere in den Mittelstand transferieren können. Auch hier interessieren uns vorwiegend die Fälle, für die es keine “Schubladenlösung” gibt. Wir möchten Potentiale effektiv herausstellen, die ohne individuelle Entwicklungen im Verborgenen bleiben.

Welche konkreten Probleme wollen Sie mit IIP-Ecosphere lösen?

Die individuelle Entwicklung von KI-Algorithmen für die Industrie muss einfacher und vor allem kostengünstiger werden. Wir beschäftigen uns damit, einen KI-Werkzeugkasten zu schaffen, mit dem sich echte Herausforderungen vom Konzept bis zum Deployment lösen lassen. Dabei sind wir stets darauf bedacht, das Ganze als iterative Kette kleiner Schritte aufzubauen, um möglichst frühzeitig eine Aussage zur Machbarkeit treffen und zielgerichtet weitere Schritte planen zu können. Im Projekt arbeiten wir dafür konkret an einem Demonstrator mit, der als Leuchtturmprojekt dienen und uns tiefere Einblicke in eine bestimmte Problemklasse geben soll. Darüberhinaus beteiligen wir uns am KI-Accelerator, um auch neue, im Rahmen des Projektes aufkommende Herausforderungen anzunehmen und aufzuarbeiten.

Was erwarten Sie von IIP-Ecosphere als KI-Ökosystem?

Wir wollen gemeinsam mit den starken Partnern im Projekt die Technologie künstliche Intelligenz noch breiter in die deutsche Wirtschaft bringen. Die IIP-Ecosphere soll zum einen ein Leuchtturm sein, mit Beispielen und Blaupausen, die am Anfang der KI-Reise stehende Unternehmen inspirieren soll und ihnen zeigen soll, dass diese Technologie funktioniert. Zum anderen wird die entstehende Plattform eine Vernetzung zwischen Experten in der Entwicklung von KI-Systemen und deren Anwendern erleichtern. So können die Partner schneller und einfacher zueinander finden und früher in die gemeinsame Wertschöpfung einsteigen.

Welchen Besonderheiten oder auch Herausforderungen begegnet man als Entwicklungspartner im Bereich KI?

Die Technologie und die zu ihrer Umsetzung erforderlichen Arbeitsweisen und Methoden sind in den Unternehmen noch nicht sehr verbreitet. Vor dem Start eines Projektes keine Aussage darüber treffen zu können, wie am Ende das Ergebnis aussehen wird, ist oft eine Herausforderung oder gar ein Show-Stopper. So ist das aber eben, wenn man versucht, ein System etwas lernen und selbst eine Lösung finden zu lassen, statt ihm im Detail zu vorzugeben, was es tun soll – daran führt kein Weg vorbei. Die Kunst ist es, mit dieser Ungewissheit angemessen und geeignet umzugehen.

Weiterhin lassen sich viele Herausforderungen nur unter Zuhilfenahme aktueller Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung lösen. Dieser Transfer ist aufwändig und komplex und bedarf hoher Fachkompetenz. Diese Kompetenz aufzubauen und zu halten, ist mit großem Aufwand verbunden. Vor allem aber auch mit stetigen Investitionen, um auf dem aktuellen Stand zu sein und zu bleiben.

Was wäre wünschenswert, um die Zusammenarbeit von KI-Entwicklungspartnern und Anwenderunternehmen in diesem Bereich noch zu stärken?

Die große Hürde ist nach meiner Erfahrung meistens der Einstieg. Ist die Machbarkeit erstmal gezeigt, dann geht es in der Regel auch zielstrebig voran. Um die Machbarkeit zu zeigen bedarf es allerdings schon einer oft nicht unwesentlichen Investition von Ressourcen und Budget auf Seiten des Anwenderunternehmens. Dies führt dann oft in eine Sackgasse. Wirklich helfen würde hier aus meiner Sicht eine unkomplizierte, unbürokratische Förderung für Proof-of-Concept Phasen mit einer Laufzeit von ca. 3 Monaten. Damit ließe sich der gemeinsame Einstieg für Anwenderunternehmen und Entwicklungspartner deutlich erleichtern und oft überhaupt erst möglich machen.

Welche KI-Erfolgsstories haben Sie bei der Umsetzung von KI-Lösungen erlebt?

Die schönsten Erfolgsstories sind die, bei denen auf Seiten unserer Kunden jemand war, der gesagt hat: “Das versuchen wir seit 10 Jahren zu lösen, das geht nicht!” und bei denen sich durch Einsatz von künstlicher Intelligenz das Ganze am Ende doch lösen ließ. Dieser Moment, wenn die Augen der Skeptiker zu leuchten beginnen, weil sie das unglaubliche Potential der Technologie für ihre Domäne durch den aufgebauten Leuchtturm erkannt haben – das sind die schönsten Erfolgsstories und einer der Hauptgründe, warum wir tun was wir tun.

Wie sind Sie persönlich zum Thema KI gekommen?

Es war tatsächlich mehr oder weniger Liebe auf den ersten Blick. In meinem Masterstudium Informatik kam ich zum ersten mal mit dem Thema künstliche Intelligenz in Kontakt und war sofort hin und weg. Mir wurde schnell klar, dass man mit dieser Technologie Dinge tun kann, die anders unmöglich sind. Dieser Faszination wollte und konnte ich nicht wieder entkommen und sie hat sich auch bis heute gehalten.

Kontakt:

Dr. Nils Haldenwang von Slashwhy

Dr. Nils Haldenwang
Business Manager Machine Learning
IIP-Ecosphere-Projektverantwortlicher E-Mail: n.haldenwang@slashwhy.de
Webseite:   www.slashwhy.de
Telefon:      +49 541 9610445-0

 

Die Fragen stellte Per Schreiber.

 

Dieser Beitrag erschien im Newsletter von IIP-Ecosphere.

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